FAQ Personenschutz

 

 

1.      Was ist Personenschutz?

2.      Was unterscheidet Personenschutz der Polizei von privatem Personenschutz?

3.      Wie viel kostet Personenschutz?

4.      Was verdient ein Personenschützer?

5.      Wie sind die Berufsaussichten im Personenschutz?

6.      Welche Jobs gibt es im Personenschutz?

7.      Sind Frauen für den Personenschutz geeignet?

8.      Welche Voraussetzungen muss man für den Beruf des Personenschutzes mitbringen?

9.      Wie wird man Personenschützer?

10.     Unter welchen Voraussetzungen dürfen Personenschützer eine Waffe tragen?

11.     Sind Personenschützer zur Verschwiegenheit verpflichtet?

12.     Wo kann man als Personenschützer arbeiten?

13.     Welche Genehmigung ist für das Führen einer Waffe im Personenschutz erforderlich?

 

 

 

 

 

 

1. Was ist Personenschutz?

Unter Personenschutz versteht man im engeren Sinn alle Maßnahmen, die zu setzen sind um das Leben, die Gesundheit, die körperliche Integrität und die Freiheit der Schutzperson zu schützen und sie vor Belästigungen abzuschirmen.

Darüber hinaus wird zwischen unmittelbarem Personenschutz im Nahbereich der Schutzperson, und dem mittelbaren Personenschutz unterschieden, der alle Maßnahmen des Personenschutzes umfasst, die nicht als unmittelbarer Personenschutz anzusehen sind. Hierzu gehören neben Informationsbeschaffung jeglicher Art, Aufklärung und verschiedenste unterstützende Maßnahmen.

 

2. Was unterscheidet Personenschutz der Polizei von privatem Personenschutz?

Der Personenschutz der Polizei, auch staatlicher Personenschutz genannt, kann von Exekutivbeamten verschiedener Polizei-Einheiten auf Weisung der übergeordneten Behörde oder des jeweiligen Ministeriums durchgeführt werden. Hierbei wird der Personenschutz entweder demonstrativ oder verdeckt durch Beamte in Zivil durchgeführt. Der Polizei stehen im Rahmen des staatlichen Personenschutzes die staatliche Befehls- und Zwangsgewalt, sowie die Unterstützung der gesamten Behördenstruktur zu. Vor allem führenden Politikern, ausländischen Regierungsvertretern für die Zeit ihres Aufenthaltes in Österreich und einigen sonstigen Personen mit hohem öffentlichem Interesse wird staatlicher Personenschutz für eine bestimmte Zeitdauer zuerkannt.

Staatlicher Personenschutz für Privatpersonen, etwa bei akut vorliegender Gefährdung in Form von konkreten Morddrohungen, wird in der Regel mangels nötigen öffentlichen Interesses nicht durchgeführt.

Der private Personenschutz wird durch gewerbliche Personenschutzagenturen durchgeführt, deren Grundlage in der Gewerbeordnung verankert ist. Diese Dienstleistung kann von jedermann in Anspruch genommen werden. Durch die fehlenden bürokratischen Strukturen ist privater Personenschutz zumeist weit flexibler als staatlicher Personenschutz der Polizei, insbesondere auch bei Personenschutzeinsätzen mit Auslandsbezug und ermöglich es gefährdeten Personen rasch kompetenten Schutz bei professionellen Personenschutzagenturen zu finden.

 

3. Wie viel kostet Personenschutz?

Personenschutzagenturen arbeiten wie alle anderen Dienstleistungsunternehmen nach frei festlegbaren Preisstrukturen. Die konkreten Kosten von Personenschutz richten sich primär nach dem Gefährdungsgrad der Schutzperson, der erforderlichen Teamstärke, dem Einsatz von Spezialequipment, wie etwa sondergeschützte Kfz, der Dauer des Auftrages und nicht zuletzt auch danach, wo der Personenschutzauftrag stattfindet.

Ein wesentlicher Faktor in Bezug auf die Kosten des Personenschutzes ist auch das Personenschutzunternehmen selbst. Professionelle Personenschützer wissen um den Wert ihres Können sowie ihrer Erfahrung und stellen diese nur gegen entsprechende Entlohnung zur Verfügung.

 

4. Was verdient ein Personenschützer?

Der Verdienst im Personenschutz hängt von vielen Faktoren ab. Primär auch davon, ob der Personenschützer als Dienstnehmer bei der Personenschutzagentur angestellt ist, oder selbst über die gewerberechtlichen Voraussetzungen zur Durchführung von Personenschutz verfügt. Ein weiterer Faktor für den Gehalt im Personenschutz ist, ob nationale oder internationale Personenschutzaufträge durchgeführt werden, der Gefährdungsgrad der Schutzperson, sowie die finanziellen Mittel des Auftraggebers.

Generell kann aber gesagt werden, dass für gut ausgebildete Profis im Personenschutz überdurchschnittlich gute, Verdienstmöglichkeiten vorhanden sind, die weit jenseits von „alltäglichen“ Berufen liegen.

 

5. Wie sind die Berufsaussichten im Personenschutz?

Durch die aktuellen wirtschaftlichen, politischen und auch insbesondere religiösen Entwicklungen ist die Nachfrage nach professionellen Personenschützern so hoch wie nie zuvor. Da Privatpersonen selbst bei akuter hoher Gefährdung in der Regel keinen staatlichen Personenschutz zugesprochen bekommen, ist die Nachfrage durch gewerbliche Personenschutzagenturen abzudecken. Personenschutzunternehmen und Personenschutzteams von Privatfamilien und Unternehmen sind daher laufend auf der Suche nach gut ausgebildeten Personenschützern, die zu guten Konditionen und Verdienstmöglichkeiten für langfristige Arbeitsverhältnisse gesucht werden.

Unter Berücksichtigung der europäischen und gesamtweltlichen Tendenzen ist von einem weiteren Anstieg der Nachfrage auszugehen und daher kann der Beruf des Personenschutzes zweifelsohne als „Beruf mit Zukunft“ angesehen werden. Die Berufsaussichten im Personenschutz sind national, wie auch international gleichermaßen sehr gut.

 

6. Welche Jobs gibt es im Personenschutz?

Auf den ersten Blick besteht der Job im Personenschutz in der unmittelbaren Begleitung der Schutzperson. Doch bei näherer Betrachtung ergeben sich durch die Komplexität des Personenschutzes viele Einsatzbereiche, die allesamt abgedeckt werden müssen. Angefangen von der Aufklärung, über die Sicherstellung der IT- und Kommunikationssicherheit, bis hin zur medizinischen Notversorgung im Ernstfall ergibt sich eine Vielzahl von verschiedenen Jobs und Tätigkeitsbereiche im Personenschutz, die allesamt zusammenwirken um der Schutzperson den größtmöglichen Schutz zu bieten.

 

7. Sind Frauen für den Personenschutz geeignet?

Auch wenn in den Medien nach wie vor vorwiegend männliche Personenschützer und Bodyguards vertreten sind, so gibt es eine Vielzahl an Gründen, die nicht nur für den Einsatz von Frauen im Personenschutz sprechen, sondern oftmals sogar nur mit Frauen im Einsatzteam optimal gelöst werden können. Von körperlich großer Statur und muskulös zu sein wirft gerade bei verdeckten Einsätzen große Probleme auf. Speziell bei solchen Einsätzen sind Frauen im Personenschutz die ideale Besetzung für das Team. Man denke in diesem Zusammenhang an den Einsatz bei diversen gesellschaftlichen Ereignissen, oder bei der Durchsuchung und Absicherung von bestimmten, nur Frauen vorbehaltenen Örtlichkeiten. Überaus wertvolle Dienste leisten Frauen beim Schutz von Kindern. Auch bei der Informationsbeschaffung beispielsweise im Rahmen der Voraufklärung haben es Frauen oft leichter sich einzugliedern. Generell kann man sagen, dass vor allem der Einsatz im Familienverbund das ideale Umfeld für Frauen im Personenschutz darstellt und die Vorteile von Frauen gegenüber Männern hier eindeutig überwiegen.

 

 

8. Welche Voraussetzungen muss man für den Beruf des Personenschutzes mitbringen?

Als Voraussetzungen für den Personenschutz sind hier einige zu nennen, welche nachfolgend im Überblick aufgeführt und als nicht erschöpfend zu sehen sind:

Motivation: Die persönliche Einstellung jeder und jedes Einzelnen ist wahrscheinlich das wesentlichste Merkmal bei der Auflistung der Voraussetzungen. Der bedingungslose Einsatz des – im schlimmsten Falle – eigenen Lebens nicht nur für die eigene sondern im Regelfall für die Sicherheit einer anderen Person ist wohl keineswegs als alltäglich anzusehen und nur in den wenigsten Berufen als Bedingung vorauszusetzen.

Persönliche Voraussetzungen: eines gewisses Maß an Intelligenz, Flexibilität Improvisationsvermögen und vor allem Aufnahmefähigkeit für Neues ist ebenfalls als wesentlich anzuführen. Teamfähigkeit und die Fähigkeit zum Fällen eigenständiger Entscheidungen gehören ebenso dazu wie Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Verschwiegenheit und hohe Stressresistenz. Jegliche extreme Ausprägung in Bezug auf Weltanschauung, Religion, ethnische Zugehörigkeit und/oder Politik ist abzulehnen und nicht erwünscht.

Körperliche Voraussetzungen: Ein etwas überdurchschnittliches Maß an körperlicher Fitness reicht in der Regel aus, da viele spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten entweder im Rahmen der Ausbildung oder der weiteren Vorbereitung auf den Beruf des Personenschützers erlernt und intensiviert werden.

Sprachliche Voraussetzungen: Sehr gute Kenntnis der deutschen Sprache in Wort und Schrift (für den Einsatz im deutschen Sprachraum) und flüssige Beherrschung einer Fremdsprache (vorzugsweise Englisch für den internationalen Einsatz); jede weitere Fremdsprache ist als Vorteil anzusehen.

 

 

9. Wie wird man Personenschützer?

Sind die zuvor unter Punkt 8. genannten Voraussetzungen erfüllt, gilt es eine geeignete, fundierte und qualitativ hochwertige Ausbildung zu finden.
Der Markt ist voll von Anbietern, welche Ihnen die großartigste Ausbildung des Planeten versprechen. Lassen Sie sich nicht von actionreichen Bildern mit null Praxisbezug oder hochtrabenden theoretischen Inhalten, welche für den Job als Personenschützer nicht einsetzbar sind, beeindrucken. Betrachten Sie die Anbieter nüchtern und gehen Sie für Ihre Entscheidungsfindung nach folgenden Gesichtspunkten vor:

Praxisrelevanz und Aktualität der vermittelten Gesetzesmaterie: Inwieweit ist die vermittelte Gesetzesmaterie für Ihren Job als Personenschützer wesentlich und in der Praxis einsetzbar? Ist die Rechtsmaterie überhaupt noch zeitgemäß? Gelten bestimmte Gesetze für Sie als Personenschützer überhaupt? In Ihrer Ausbildung sollte all das an Gesetzesmaterie vermittelt werden, was Sie dann auch tatsächlich im praktischen Einsatz im Personenschutz benötige, aber auch möglichst nicht mehr als das, damit Sie keinen unnötigen Ballast während der ohnehin sehr intensiven Ausbildungszeit mit sich herumtragen müssen.

Praxisbezug und Praxisanteil der Inhalte: Keine Ausbildung kommt ohne theoretische Inhalte aus. Aus Kostengründen bieten manche Ausbildungsunternehmen deswegen ihre Kurse vorwiegend mit Theorie und als One-Man-Show (maximal Two-Men-Show) an. Gerade der Beruf des Personenschützers besteht allerdings zu einem großen Teil aus der praktischen Umsetzung des Auftrages. Deswegen sollte auch der praktische Teil der Ausbildung einen sehr hohen Anteil aufweisen. Dies ist die einzige Möglichkeit, Sie auf diesen Beruf dementsprechend vorzubereiten und Ihnen dadurch einen direkten Einstieg in ein bereits bestehendes Personenschutzteam zu ermöglichen.

Trainerteam: Wie groß ist das Trainerteam? Welchen Hintergrund haben die eingesetzten Trainer? Sind diese mit der gängigen Praxis vertraut? Haben sie Erfahrung in ihrem Beruf und als Trainer?

Dies sind die Fragen, die Sie an das Trainerteam stellen sollten, bevor Sie zu Ihrer Entscheidung gelangen.

Wertigkeit und Anerkennung des Abschlusses: Was erhalten Sie als Abschluss Ihres Kurses? Ist Ihr Abschluss allgemein oder sogar international anerkannt oder besteht dieser lediglich in einem Zeugnis oder einer Teilnahmebestätigung, das Ihnen jeder ausstellen kann? Kann Ihnen Ihr Kursabschluss einen Vorsprung am Arbeitsmarkt und gegenüber anderen Jobbewerbern bringen? Genau jene Kriterien sollten bei der Auswahl des Ausbildungsanbieters für Sie ausschlaggebend sein, und Sie sollten sich nicht mit weniger zufrieden geben. Denn schließlich geht es um Ihre Zukunft und Ihren Erfolg.

 

10. Unter welchen Voraussetzungen dürfen Personenschützer eine Waffe tragen?

Die Berechtigung zum Tragen einer Waffe ist nicht primär an den Beruf des Personenschützers gebunden, sondern viel mehr an Genehmigung durch die zuständige Behörde in Form einer Bewilligung zum Führen von Schusswaffen. Diese Genehmigung wird dem Personenschützer in Form eines Waffenpasses ausgestellt und berechtigt zum Erwerb, Besitz und zum Führen von Schusswaffen im Umfang der Genehmigung. Nur Ausnahmefällen wird die Genehmigung zum Führen von Schusswaffen in Form einer Sondergenehmigung erlassen oder durch das Gesetz bestimmt.

 

11. Sind Personenschützer zur Verschwiegenheit verpflichtet?

Personenschutzunternehmen und deren Mitarbeiter unterliegt der gesetzlich normierten Verschwiegenheitspflicht des §§ 129, 130 Gewerbeordnung.

 

12. Wo kann man als Personenschützer arbeiten?

Die Betätigungsfelder für Personenschützer sind vielfältig und stellen einen besonders interessanten Faktor des Berufes dar. Sowohl national, wie auch international besteht ein großer Bedarf in unterschiedlichsten Bereichen.

Insbesondere weil viele der Personenschützer auf den ersten Blick nicht erkennbar sein sollen, ist es außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung wie viele Personenschützer in Österreich tätig sind. Angefangen von den wohlhabenden Familien, wo der Schutz der gesamten Familie rund um die Uhr durch ein Personenschutzteam sicher gestellt wird, über den Schutz von mächtigen Personen aus Wirtschaft und Politik, bis hin zur Hilfe bei akuten Bedrohungen. Im internationalen Bereich sind Personenschützer aus Österreich weltweit vertreten und bieten Schutz für gefährdete Personen auf allen Kontinenten. Der Einsatzbereich reicht vom militärischen Personenschutz in Krisengebieten bis hin zu Einsätzen bei den Reichen und Schönen dieser Welt.

 

13. Welche Genehmigung ist für das Führen einer Waffe im Personenschutz erforderlich?

Personenschützer die eine oder mehrere Faustfeuerwaffen führen, benötigen in Österreich einen Waffenpass. Alternativ kann auch für bestimmte Waffen von der Behörde eine Sonderbewilligung erteilt werden. Ebenfalls eine Sonderbestimmung besteht für ausländische Regierungsmitglieder und deren Begleitpersonen, die in Österreich unter bestimmten Umständen von Amts wegen eine Genehmigung zum Führen von Schusswaffen erteilt bekommen können.